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Aufbauarbeit für die Abteilungen A/B/C

der Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde

 

Abteilung A : Fährtenarbeit

Hingegen vielen Meinungen, lasse ich meine Hunde nicht bis 12 Monate nur spielen, sondern beginne schon im Welpenalter mit dem Aufbau in allen drei Sparten. Wenn der Hund sich in seinem neuen Zuhause eingelebt hat, ist er ca. 8 bis 9 Wochen alt und schon in der Lage sich sein Fressen zu einem Großteil selbst zu verdienen. Die ersten Fährten lege ich immer in einer Wiese, da sich hier ein relativ gutes Geruchsfeld entwickelt und der Hund keine Möglichkeit zu einer Sichtfährte hat. Es wird natürlich gut getrampelt und in jeden Schritt kommt ein Stückchen Schinkenwurst. Wurst deswegen, weil sie meistens sehr gut angenommen wird und leichtgeschluckt werden kann. Der Welpe wird beim Fährtenlegen angebunden und darf zuschauen. Hin und wieder zeige ich ihm ein Futterstück und mache ihn lautstark darauf aufmerksam. Unmittelbar nach dem Legen der Fährte binde ich den Hund los und lasse ihn absuchen. Die Leine lege ich zwischen die Vorderläufe, um seinen Kopf in Richtung Boden zu bringen. Wenn das Futter am Abgang aufgefressen ist, gebe ich Kommando Such und zeige dem Hund das nächste Futterstück. Mit Lob wird der Welpe immer dann überschüttet, wenn er etwas gefunden hat. Erst ca. 5 m lange Geraden werden im Verlauf der nächsten Wochen immer länger. Später kommenBögen und Winkel hinzu. Die Abstände in denen Futter platziert wird, werden immer größer, je nach Talent undFährtensicherheit des Hundes natürlich. Das Gelände wird öfter mal gewechselt und die Zeit zwischen Legen und Absuchen der Spur verlängert. Durch die hoheMotivation  in der Aufbauphase sind meine Hunde oft etwas übereifrig und schnell. Die nötige Ruhe bringe ich durch das Legen von Schlangenlinien, Spitzen Winkeln und Schrägen hinzu. Gegenstände baue ich erst ein wenn der Hund in der Lage ist, die Fährte selbstständig aus zuarbeiten. Bei der Fährtenarbeit wende ich nur selten Druck an.Ich möchte, dass der Hund die Fährte selbstständig ausarbeitet und nicht in Panik verfällt wenn er einen Winkel überläuft, vielmehr soll er selbstsicher und mit der nötigen Ruhe den Fährtenverlauf wieder finden. Korrektur erfolgt bei Unaufmerksamkeit  oder beim Verweisen der Gegenstände .

 

Abteilung B Unterordnung          

                  

Auch in der Abt B habe ich, zur Belustigung der anderen Vereinsmitglieder mit dem ca. 10 Wochen alten Welpen begonnen. Bijou hat schon immer gern gefressen und hatte einen überragenden Beutetrieb.Sie war dadurch recht leicht zu motivieren.Mit Beutespielen in Anlehnung an das Buch "Richtig spielen mit Hunden" von E. Lind brachte ichdie Hündin dazu, recht schnell, spielerisch und ohne Anwendung von Druck, Übungen zu verstehenund korekt um zu setzen. Schon im Alter von vierMonaten lief sie, mit Hilfe von Beutereizen eine recht gute Freifolge. Sitz und Platzübung brachte ich Bijou durchFuttermotivation bei. Die Arbeit mit Futter hat den wesentlichen Vorteil, dass der Hund die nötige Ruhe behält um die Übung korrekt aus zu führen. (Richtiges durchsitzen z. B.)

Auch die Ablage unter Ablenkung begann ich früh, allerdings anfänglich nur ca. 3 Minuten und dann mit sehr viel Futter bewaffnet. Natürlich arbeite ich die Feinheiten später auch mit Hilfe eines gewissen Drucks weiter aus. Aber dafür muss der Hund das nötige Alter erreicht haben. Gestraft wird z. B. bei Unaufmerksamkeit oder bei Verweigerung einer bereits verstandenen Übung (Aufstehen in der Ablage beispielsweise). Auch schnellere Kehrtwendungen oder schnelleres Durchsitzen sind durch einen Leinenruck mit nachfolgender Beutebestätigung leicht erreichbar. Ich benutze in der Freifolge grundsätzlich ein kleines Hilfsleinchen für eventuelle Korrekturen.

                                                

Futter und Beutebestätigung werden auch in den nachfolgenden Übungsstunden beibehalten. Allerdings werden die Abstände zwischen Übung und Belohnung langsam verlängert. Optische Reize werden vollständig abgebaut. (Beute wird in der Jacke versteckt)

Den Apport beginne ich erst wenn der Hund schon etwas älter ist. Ich halte nichts von klassischen Zwangsapport.Mir widerstrebt es dem Hund erst einmal bei zu bringen das Holz zu hassen,  um dann mehrere Wochen damit beschäftigt zu sein, ihm wieder die nötige Arbeitsfreude zu entlocken. Reines Spielappotieren ist aber auch keineBasis für mich, da diese Hunde oft mit dem Holz knautschen und viel zu sehr damit herumspielen. Beim Apport kann man mächtig viele Punkte verlieren,deshalb achte ich sehr darauf, dass sich der Hund ein Spielen mit dem Holz gar nicht erst angewöhnt.

Zum Aufbau :            

Das Holz wird dem Hund in den Fang gesteckt, dabei erhält er das Kommando Bring. Wehrt er sich oder spuckt es aus, wird ein für den Hund negativer Reiz geschaffen (Druck über Halsband oder der Gleichen) und man beginnt die Übung von Neuem . Behält er das Holz ruhig ohne zu knautschen im Fang wird er gelobt und nach kurzem Halten mit Futter oder Beute belohnt. Erst wenn der Hund das Bringholz ruhig und ohne Einwirkung des Hundeführers im Fang behält wird die Übung auf das Aufnehmen aus meiner Hand und später zu ebener Erde erweitert.

 

Der Freisprung wird mit einer sehr niedrig eingestellten Hürde (nur ein Brett) begonnen. Damit der Hund ein Aufsetzen gar nicht erst lernt, spanne ich eine Schnur über die Sprungwand. Die entstehende Pendelbewegung ist den meisten Hunden unangenehm und das Aufsetzen wird in Zukunft vermieden. Auf beiden Seiten der Wand postiere ich eine Dose mit Futter damit der Hund ein klares Ziel hat und gleich nachdem Sprung bestätigt wird. Das Apportieren über die Hürde und Steilwand wird erst eingebaut, wenn diese Übung auf der Erde sicher klappt.

 

Eine Dose mit einem Ball darin dient als Ziel für das Voraussenden. Zunächst darf der Hund den Ball sofort holen, später verschließe ich die Dose und gebe dann Kommando Platz. Liegt der Hund, bekommt er den Ball. Die Distanz wird angefangen von ca 10 m bis auf die nötigen 30 m nach und nach erweitert. Grundsätzlich darf die Unterordnung für den Hund nie langweilig werden, deshalb trainiere ich immer nur schwerpunktmäßig die Übung die noch nicht richtig sitzt.Beutebestätigung und Hilfsleinchen baue ich erst kurz vor der Prüfung ab. Auch ein Hund der die VPG III schonetliche Male bestanden hat wird in Übungsstunden immer wieder mit diesen Hilfsmitteln gearbeitet.

Abteilung C Schutzdienst

                     

Im Alter von etwa 8 Wochen wurde meine Malihündinzum ersten Mal gehetzt. Ihr Beutetrieb war sofort da, als sie den Hetzlappen (Jutesack) entdeckte. Folglich hatten wir wenig Probleme in der Aufbauarbeit. In den ersten Übungsstunden lernte Bijou den Helfer durch Bellen von der Beute weg zu treiben und volle Griffe zu setzen. Nach kurzem Zerrspiel mit dem Figuranten, wurde ihr Gelegenheit gegeben den Griff umzusetzen, somit noch voller zu machen und dann kam die Bestätigung. Trennen der toten Beute durch Hörzeichen Aus und eine Führerhilfe gehörte schon in die aller erste Übungsstunde. Während der Zahnung legten wir eine Kleine Pause ein. Danach wurde der Jutesack durch Beißwurst und später durch den Schutzärmel ersetzt. Beim Verbellen wurde der Hund erst durch Leine und Halsband am Angriff gehindert und nach ein bis zweimal Bellen bestätigt. Nach Absicherung dieser Übung konnten wir sie frei zum Helfer schicken.

                              

Die Freifolge wurde mit einem Hilfsleinchen erarbeitet.Ich habe mich zum Punktrevieren entschieden. Zunächst darf der Hund zu schauen wie der Helfer im Versteck verschwindet und wird dann gleich nachgeschickt. nach kurzem Verbellen wird er bestätigt. Anschließend wird der Hund abgelegt und der Helfer geht ins nächste Versteck. Nun wird der Hund vom Hundeführer abgerufen und ins Vorsitz gebracht. (Nötiger Gehorsam wird mit einer langen Leine erarbeitet) Jetzt darf er zum Helfer und es wird so verfahren wie zuvor. In den späteren Übungsstunden lernt der Hund auch dann Leerverstecke umlaufen zu müssen, wenn er genau weis wo sich der Helfer befindet. Ich bestätige aber das Revieren immer mit einem zweiten Helfer der irgend wo in den sonst leeren Verstecken zu finden ist.

Bisher bin ich sehr zufrieden mit Triebveranlagung, Gehorsam und Griffverhalten meiner Hündin und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Helfern des DVG Baal bedanken die mich im Schutzdienstaufbau sehr unterstützt haben. Insbesondere bei Peter Meier dessen Grundkonzept für die Abt C , wie ich denke sehr gute Erfolge erzielt hat. Dem Helfer des GHSV Ratheim, Udo Hochscheidt möchte ich ebenfalls ein großes Lob aussprechen. Auch Schichtdienst und Wochenendarbeit konnten ihn bisher nicht davon abhalten uns auf den Übungsstunden mit Schwung und Elan zu unterstützen. Grundsätzlich mache ich den Grundaufbau nur mit einem Helfer! Erst wenn der Hund sicher genug arbeitet bringe ich den zweiten Helfer hinzu, arbeite aber auch dann das selbe Konzept durch !Der Schutzdienstaufbau war bis hierher sehrunkompliziert, da die Hündin ein gewisses Grundpotential mit brachte. Großes Kompliment auch an den Züchter : Es reicht wirklich einen Ball auf die Wand zu zeichnen, um den Beutetrieb dieses Hundes zu wecken.

Wünsche weiterhin viel Erfolg!

 

Mit diesen Beispielen zum Grundaufbau für die VPG habe ich bisher gute Erfolge erzielt. Meine Hunde lernen durch positive und negative Verstärkung, wie es in der Natur des Hundes liegt. Eine Ausbildung ohne Anwendung eines gewissen Drucks, ist in meinen Augen ebenso wenig möglich wie ohne Bestätigungsarbeit mit Futter oder Beute. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Wichtig ist nur, das Hund und Hundeführer eingutes Team bilden und beide großen Spaß am Hundesport behalten.            

                                     

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